Von Rezepten & Essen zum modernen Content Marketing

#youcancallmejulie
3 min readOct 11, 2020

Gefühlt gibt es Content Marketing seit 10 Minuten, scheint es erst in den letzten Jahren für Unternehmen an Relevanz gewonnen zu haben. Immerhin trägt Content zur Markenwahrnehmung bei, unterstützt die Kundengewinnung und bindet Kunden langfristig an ein Unternehmen.

Heutzutage werden wir von den zahlreichen Möglichkeiten Content zu kreieren schier erschlagen — seien es (Unternehmens-)Blogs, Facebook-Postings, Inspirationen auf Pinterest oder Videos auf YouTube. Der/dem einen oder anderen Leserin/Leser fallen bestimmt noch weitere Plattformen für die Publikationen von relevantem Content ein.

Doch wie hat alles angefangen? In den 1990ern mit der Etablierung des Internets? Oder etwa doch schon früher?

2 in 1: Backpulver und Rezept

Dr. Oetker Schulkochbuch © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG

Rezepte auf diversen Lebensmittelverpackungen ist für uns etwas Alltägliches. Nicht so Ende des 19. Jahrhunderts. Dr. Oetker dachte als erste Unternehmen daran, den Käufern der Produkte einen Mehrwert zu bieten und fing 1891 an Rezepte auf Backin (Backpulver) zu drucken. 2 Jahrzehnte später beschränkte man sich nicht nur auf die Rezepte auf den kleinen Tütchen, sondern brachte das erste Dr. Oetker Schulkochbuch heraus. Ein Produkt, das bis heute in vielen deutschsprachigen Haushalten zu finden ist.

Bleiben wir beim Essen.

Schon einmal gefragt warum der bekannteste Gourmetführer gleich heißt wie die Reifenmarke mit dem weißen Männchen? Das lässt sich ganz einfach erklären, der Guide Michelin wurde von eben diesem Unternehmen veröffentlicht. Der Gedanke war französischen Autobesitzern die Ausfahrt, im wahrsten Sinne des Wortes, schmackhaft zu machen. Der erste Guide Michelin, der 1900 veröffentlicht wurde, enthielt Restaurant-Empfehlungen, Landkarten und Tipps zu Reiseplanung. Je mehr die Menschen ihr Auto nutzen, umso mehr wurden die Reifen abgenutzt und desto mehr Reifen wurden gekauft. Mit der Zeit wurden die Regionen erweitert, der Führer kostenpflichtig und ein eigenes Team bestellt, das Restaurants testet und bewertet — Michelin entwickelte ein zweites erfolgreiches und weltweit bekanntes Produkt.

Jogging, das Fitnesstraining für alle

Wie bringt man Jogging unter den Mann bzw. die Frau? Ganz einfach man veröffentlicht Artikel und Broschüren rund um das Thema — dachte sich Bill Bowerman, Gründer von Nike und löste damit dem Jogging-Boom der 1970er Jahre aus.

Obwohl in diesen Texten weder für Produkte noch die Marke Nike Werbung gemacht wurde erzielte das Unternehmen Millionenumsätze mit Joggingequipment.

Vom E-Book zum YouTube Channel

In den 1990er Jahren hielt das Internet langsam Einzug in die Haushalte. Schließlich machte im Jahr 2000 das E-Book „Unleashing the Ideavirus“ von Seth Godin von sich reden und wurde zum ersten erfolgreichen E-Book. Darin erklärt Godin wie man Menschen auf das eigene Unternehmen aufmerksam macht und dazu bringt davon zu sprechen.

2006 dachte sich das Unternehmen Blendtec wohl „Kann unser Blender das?“ und schon waren die „Will It Blend“-Videos geboren. Über Jahre hinweg kann man beobachten, was Blendtec alles zerkleinern kann, sei es ein iPhone, Paintball-Kugeln oder Spielfiguren.

Am besten sieht man sich die Top 10 hier an:

Will it Blend? 10th Anniversary Top 10 Countdown

Was es braucht

Und, festgestellt was das Besondere ist? Man muss eine Idee haben, das Hauptprodukt hinten und die Bedürfnisse der Zielgruppe vorne anstellen. Seien es neue Inspirationen, Businessinformationen oder kleine Videos, die uns schmunzeln lassen oder beeindrucken.

Dabei sollte man über den Tellerrand hinausschauen und das Produkt dezentral sehen und den Menschen in den Vordergrund stellen. Denn am Ende des Tages nutzen Menschen Produkte, die ein gutes Gefühl hinterlassen.

Meine Kollegin Elisabeth hat sich weiter mit dem E-Book von Seth Godin beschäftigt, ganz einfach nachzulesen hier.

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