Mit einem Raumfahrtprogramm wären Dinos nicht ausgestorben
Ich hatte ja bereits mein Studium vorgestellt (nachzulesen hier), im Zuge der Lehrveranstaltung mit dem klingenden Namen Accessbibility & Multiscreen Design bin ich über einen Conference Talk von Jeremy Keith gestolpert — nun ja, eigentlich wurde ich gestoßen, denn ich musste mir zumindest einen Talk ansehen und darüber berichten.
Und ich muss sagen, ich fand das Thema durchaus interessant, da ich doch selbst davon betroffen bin. Wie? Dazu komme ich etwas später.
The internet is for everyone
Schon einmal darüber nachgedacht? Jeremy Keith erläutert genau diese Tatsache in einem Talk auf der Beyond Tellerrand im Jahr 2013. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2020, also wäre es interessant Mal zu sehen, was damals online so los war:
Einige Plattformen sind nach wie vor für die breite Masse interessant, andere gibt es nicht mehr und bei wiederum anderen fragt man sich „Was das gibt es noch?“ — meine Reaktion als ich gerade MySpace im World Wide Web entdeckte.
Was diese Plattformen gemeinsam haben? Sie unterstreichen die Aussage oben, denn sie bieten jedem die Möglichkeit der eigenen Kreativität freien Lauf und die ganze Welt daran teilhaben zu lassen. Vor dem Internet bzw. der Möglichkeit selbst Content darin verbreiten zu können entschieden Verlage, Zeitungsredaktionen und mehr was uns zum Lesen oder Hören bereitgestellt wird.
Eine der Dinge, die ich in der heutigen Zeit zugleich liebe uns hasse.
Liebe: Ich habe die Möglichkeit meine Bilder auf Instagram zu teilen, Freunde und Familie geradezu immer und überall zu erreichen und sie via diverser Messenger auf meine Reisen mitzunehmen. Zudem kann ich meine Beiträge fürs Studium einfach und unkompliziert auf einer Plattform, in diesem Fall Medium, teilen.
Hass: Die Flut an Ergebnissen, die mich bei einer Suche auf Google schier zu erdrücken scheint. Zu viel Internet, zu viel Information und vor allem nicht immer richtige Information. Das Internet macht die Recherche zu den unterschiedlichsten Themen zwar wahnsinnig einfach, jedoch ist das prüfen der Fakten im free-resource Bereich doch um einiges aufwendiger. Man möchte ja nicht an #fakenews geraten.
Trotz der negativen Aspekte steht meine Liebe zum Medium Internet eindeutig im Vordergrund. Denn immerhin gehört es jetzt auch zu unserem Alltag und wird immer mehr Teil unserer Geschichte, ja enthält sogar Fragmente unserer Geschichte, oder etwa nicht?
Das Internet vergisst nicht! Oder doch?
Wir stellen etwas ins Internet und es wird für immer dortbleiben — das ist der Gedanke. Doch entspricht das wirklich der Realität? Bleiben all unsere Spuren in den unendlichen Weiten des Internets für immer auf einem Server irgendwo auf der Welt gespeichert?
Jeremy Keith bringt in seinem Talk einige Beispiele, die das Gegenteil beweisen.
Folgendermaßen könnte das Ablaufen:
1. Unternehmen1 kauft Unternehmen2
2. Unternehmen1 bietet Usern von Unternehmen2 an, auf die Plattform von Unternehmen1 zu wechseln: a) Wechsle und übertrage deinen Content b) Wechsle nicht und wir löschen alles
3. Content des Users wird gelöscht oder auch nicht
Es könnte aber auch ganz anders ablaufen: Unternehmen1 entschließt sich alle Daten von Unternehmen2 zu löschen. Der User ist selbst schuld, wenn er kein Backup gemacht hat.
So einfach kann es gehen und ein Großteil unserer Spuren aus dem Internet wurden verwischt und nicht mehr gesehen. Wenn man es langfristig betrachtet, verschwindet somit auch ein Teil unserer Geschichte, denn wer möchte nicht in 10 Jahren darüber lesen wie Pamela Reif den Sommerbody in der Zeit von Corona rettete.
Das Internet ist durchaus vergänglich und wir sollten uns überlegen, wie wir den bestehenden Content auch über die nächsten Jahrzehnte sichern können um zu vermeiden zu viel von unserer Geschichte zu verlieren, denn diese findet sich vermehrt im Internet niedergeschrieben.
Neugierig geworden? Den ganzen Talk findest du hier: Jeremy Keith — beyond tellerrand 2013